12.01.24- Meister deiner Saiten: Die Kunst der Effektiven Gitarrenübung
Eine fundierte Lehr- und Unterrichtsmethode bildet das Rückgrat für angehende Gitarristen, um von Anfang an die Bedeutung einer gründlichen und langfristigen
technischen sowie musikalischen Ausbildung zu verstehen. Die Entwicklung dieser Fähigkeiten erstreckt sich über das gesamte Leben und erfordert kontinuierliches
Üben, das in einem gut strukturierten und disziplinierten Übungsprogramm integriert sein sollte. Im Folgenden werden Richtlinien vorgestellt, die dazu beitragen,
eine effektive Übetechnik zu entwickeln und das musikalische Potenzial voll auszuschöpfen.
1. Einspielübungen (Warm-Ups)
Etwa 15 Minuten sollten für kreative Einspielübungen reserviert werden, bei denen schwierige Stellen aus den Spielstücken zu Übungen kombiniert werden. Eine
entspannte Atmung und die richtige Sitzposition sind dabei essentiell. Zudem ist es wichtig, mit leerem Magen zu üben und sich wie eine geschmeidige Katze zu
fühlen – geschickt, kraftvoll und schnell.
2. Strukturiertes Übungsprogramm
Das tägliche Übungsprogramm sollte verschiedene Abschnitte umfassen, darunter technische Übungen, Etüden, neue Spielstücke sowie Vortragsstücke. Auch Transkriptionen
von Stücken anderer Instrumente können eine zusätzliche Herausforderung bieten.
3. Richtige Umgebung
Das Üben in gut belüfteten, eher kühlen Räumen ist wichtig. Ein großer Spiegel kann dazu verwendet werden, Sitz- und Spielhaltung zu überprüfen und das periphere
Spiel zu trainieren.
4. Regelmäßige Übungszeit
Die Übungsdauer sollte individuell an Talent, Alter und körperliche Verfassung angepasst werden. Regelmäßige Pausen sind wichtig, um Ermüdung vorzubeugen. Qualität
geht über Quantität – lieber konzentriert und fokussiert üben.
5. Auswendig üben
Technische Übungen und Etüden sollten auswendig geübt werden, um ein tieferes Verständnis zu erlangen. Langsames Üben ist ratsam, um Sicherheit in allen technischen
und musikalischen Details zu gewinnen. Neue Spielstücke sollten hingegen genau notiert werden, um Fehler zu vermeiden.
6. Auswendiglernen von Stücken
Beim Auswendiglernen sind visuelle, akustische und grafische (Muster) Faktoren zu berücksichtigen. Der Notentext sollte stets präsent sein, um Gedächtnislücken zu
vermeiden.
7. Eigene Kompositionen
Das Entwickeln eigener musikalischer Ideen ist entscheidend. Dabei sollten Techniken aus anderen Stücken übernommen und neu kombiniert werden, um etwas Einzigartiges
zu schaffen.
8. Richtige Haltung
Die Sitz- und Fußbankhöhe sollte zur Körpergröße passen. Ein runder Rücken sollte vermieden werden. Nur ein Drittel der Sitzfläche sollte genutzt werden, um
Bewegungsfreiheit zu gewährleisten.
9. Physische Grundlagen
Regelmäßiges körperliches Training ist wichtig, um muskuläre Ausgewogenheit zu erhalten. Dabei sollte auf ein ausgewogenes Verhältnis von Belastung und Entspannung
geachtet werden. Sportarten, die Verletzungsgefahr bergen, sollten vermieden werden.
Fazit:
Eine solide Übetechnik ist der Schlüssel zur Entwicklung von technischem Können, musikalischer Interpretation und eigenen Kompositionen. Gitarristen sollten diese
Grundprinzipien verinnerlichen, um ihr volles musikalisches Potenzial zu entfalten. Neben dem Üben sind auch das Hören von Musik, das Anschauen von Videos,
Tutorials, Gehörbildung und das Notenlesen wichtige Aspekte, um sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. Ein strukturierter Übungsplan, wie der oben dargestellte,
kann dabei helfen, den Fortschritt zu maximieren und gleichzeitig die Freude am Gitarrenspiel zu bewahren.
Um ernsthaft Fortschritte in der praktischen Seite der Musik zu erzielen, ist es im Allgemeinen notwendig, täglich etwa 3-4 Stunden zu üben. Ein wöchentlicher
Ruhetag ist wichtig, um die notwendige Erholung und Regeneration für deine Muskeln und deinen Geist sicherzustellen. Dieser Ausgleich ermöglicht es dir, am
nächsten Tag frisch und motiviert zurückzukehren. Es ist diese regelmäßige, engagierte Praxis, die den Weg zur Meisterschaft ebnet.